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Montag, 9. Mai 2005 - Big Cypress & Corkscrew Swamp Sanctuary

Parfüm des Tages: Off

Um halb sieben bin ich aufgewacht. Markus und ich wollten noch ein Stück der Strecke gemeinsam fahren, bis es für ihn dann Richtung Miami und für mich zur Golfküste geht. Für halb zehn hatten wir uns verabredet.

Also blieb mir noch einiges an Zeit. Erst ins Bad, dann Kaffee holen, Zeug zusammen-packen und Postkarten schreiben. Dann tankte ich das Auto voll und fuhr noch zur Post, um Briefmarken zu kaufen und die erste Ladung Postkarten gleich abzuschicken.

Kurz vor halb zehn erschien Markus und wir fuhren zum Walmart um uns wieder Sandwiches zu besorgen. Plan war, dann gleich auf der Strecke zu frühstücken. Nur kamen leider keine Picknickplätze .

Wir fuhren über den 997 nach Norden, dann auf die 41, dem Tamiami Trail, und erreichten das Gebiet des Big Cypress National Preserve. Im Internet hatte ich gelesen, dass man auf dieser Strecke viele Alligatoren beachten kann.

Nach den ersten paar Meilen läuft die Straße parallel zu einem kleinen Flüsschen. Und dort lagen sie dann: Alligatoren in allen Größen. Unheimlich viele!


Wir konnten gar nicht mehr mit dem Fotografieren aufhören. Manche waren fast auf der Straße. An dieser Stelle war ans aus dem Auto aussteigen gar nicht zu denken. Im Schritttempo fuhren wir den Weg entlang. Dieser wurde dann auch unbefestigt und Markus, der vor mir fuhr, staubte mich ganz schön ein. Hach, das war jetzt so ein richtiges Urlaubsfeeling. Staub, Waschbrettstraße - ich fühlte mich gleich pudelwohl

Und immer wieder anhalten und Alligatoren fotografieren. Einen Fischotter habe ich auch gesehen: plötzlich sehe ich unter dem Wasser einen Schatten, dann taucht eine kleine Schnauze mit putzigen Barthaaren auf. Leider war der so schnell wieder weg, dass ich kein Bild machen konnte.

Der Loop im Big Cypress National Preserve ist wirklich absolut zu empfehlen. Die vielen Alligatoren und die vielen Vögel haben uns total begeistert!

Kurz bevor man an der Monroe Station wieder auf den Tamiami Trail trifft, wollten wir an einem Picknick Platz endlich frühstücken. Kaum hatten wir uns häuslich niedergelassen kamen die Moskitos. Nö, die wollten wir nicht einladen und haben fluchtartig den Platz verlassen. Frühstück (naja, mittlerweile war es 13 Uhr...) gab es dann an dem ersten Visitor Center auf der 41. Meinem Tuna Salad Sandwich ging es nicht mehr so gut (ich hatte es dummerweise nicht in die Kühlbox gelegt, da ich nicht erwartete hatte, dass wir so spät erst dazu kommen) und ich entsorgte es mal lieber.

Dann hieß es Abschied nehmen : Markus fuhr Richtung Miami, ich zum Corkscrew Swamp Sanctuary.

Es war eine schöne und lustige Zeit, die wir beiden Südwest-Freaks in Florida miteinander verbracht hatten.

Ich machte noch einen kurzen Stop am H.P. Williams Roadside Park. Aber dort waren nicht so viele Alligatoren wie auf der Loop Road und die waren auch alle wieder weiter entfernt. Nur ein ziemlich kleiner Alligator planschte genüßlich unterhalb des Steges und posierte regelrecht für ein Bild. Leider waren dort so ein paar junge Schnösel aus Kalifornien dort, die den kleinen Kerl dann durch Rumspringen auf dem Steg verscheuchten.

Gegen 15:15 Uhr war ich im Corkscrew Swamp Sancutary.

Dies ist ein ca. 45 km² großes Naturschutzgebiet der National Audubon Society und die Heimat einer Vielzahl von Vögeln, Ottern, Squirrels, Alligatoren und anderen Reptilien. Das Gebiet des Corkscrew Swamp Sanctuary ist in mehrere Regionen eingeteilt, z.B. die Wet Prairie, Bald Cypress, Lettuce Lakes usw. in denen man dann immer die entsprechenden Pflanzen sieht und anhand kleiner Tafeln darüber informiert wird.

Der 2,25 Meilen lange Loop ist sehr schön. So als ob man auf einer Holzbrücke durch einen Dschungel läuft. Tiere habe ich leider nicht sehr viele gesehen. Aber allein durch die Vegetation ist dies ein sehr schöner Spaziergang. Und der besondere Bonus ist noch: außer mir waren nur zwei weitere Touris unterwegs!

Mein heutiges Ziel war Bonita Springs. Gegen 18 Uhr kam ich dort an, fuhr die Bonita Beach Rd ab und hielt nach Motels Ausschau. Rechts von mir sah ich das Comfort Inn, alles mit schönen Balkonen. Ich wühlte nebenbei in meinen Reiseunterlagen und tatsächlich, ich hatte mir einen Coupon ausgedruckt. Also Dreherle machen und hin. Sie boten mir ein Zimmer für 69 $ zzgl. Tax und als ich dann meinen Coupon rauszog meinte die Dame an der Rezeption: that´s fine und alles war klar - ich bekam mein Zimmer für die auf dem Coupon ausgewiesenen 49,90 $ zzgl. Tax

Als ich im dritten Stock ankam, fiel mir erstmal das Kinn runter: der Flur sah übel aus. Keine Tapeten oder nur noch Fetzen, der Teppichboden total staubig (später sah ich dann im Aufzug ein großes Hinweisplakat, dass gerade renoviert wird). Oh, oh, mal sehen, was das Zimmer hergibt.

Und da war ich dann begeistert: riesengroß, alles ziemlich neu und sehr sauber. Mit Kühlschrank drin, Gardinen und Bettwäsche auf einander abgestimmt. Da läßt es sich aushalten! Also schnell mein Gepäck hochgeholt und freuen. Eigentlich wollte ich noch bissl an den Pool aber der Hunger trieb mich raus.

Ich fuhr ein Stückchen die Bonita Beach Rd runter und landete im Fitzgerald. Ich setzte mich auf die Terrasse und bestellte mir einen sehr leckeren Shaunessy Shrimp Salad. Abends saß ich dann schon bettfertig auf meinem Balkon und holte das auf, was ich während der vergangenen Tage vernachlässigt hatte: meinen Reisebericht. Über drei Stunden lang war ich am Tippen.

Kurz bevor ich fertig war, bekam ich noch Gesellschaft: eine Eidechse oder so, jedenfalls hatte sie es wohl an der Fassade bis in den dritten Stock geschafft.

Dann kümmerte ich mich um meine Errungenschaft des Tages: einen Stich, den ich mir auf diesem Picknickplatz eingefangen hatte. Mittlerweile hatte ich am linken Unterarm eine Schwellung in der Größe eines Taubeneis: alles war angeschwollen, heiß und klopfte. Mein Off hatte also wieder versagt. Also musste wieder der Bite-Stift herhalten, den ich vorsichtshalber auch gekauft hatte.

Gefahrene Meilen: 186

Info-Seite: Loop Road in der Big Cypress National Preserve.


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