Prolog

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1. Tag:
Ankunft

2. Tag:
Ghost Town Chloride

3. Tag:
Kaiser Spring Canyon - Watson Lake

4. Tag:
Vulture Mine - Castle Hot Springs Road

5. Tag:
Apache Trail - Tonto NM - Lost Dutchman SP

6. Tag:
Hewitt Canyon Arch - Fahrt nach Ajo

7. Tag:
Organ Pipe Cactus NM - Saguaro NP

8. Tag:
Saguaro NP - Arizona Sonora Desert Museum - Mission San Xavier del Bac

9. Tag:
White Rocks - Stud Horse Point

10. Tag:
Coyote Buttes South - White Pocket

11. Tag:
White Mesa Arch - Coal Mine Canyon - Blue Canyon

12. Tag:
Canyon de Chelly - Arches bei Many Farms - Monument Valley

13. Tag:
Valley of the Gods - Corona Arch - Arches NP

14. Tag:
Arches NP - Onion Creek

15. Tag:
Dead Horse Point SP- Canyonlands NP - Mineral Bottom - Secret Spire

16. Tag:
Mesa Arch - Factory Butte Arch - Capitol Reef NP

17. Tag:
Cedar Breaks NM

18. Tag:
Valley of Fire - Las Vegas

19. und 20. Tag :
Las Vegas und Rückflug

6. Tag - Freitag, 30. Mai 2008

"Urlaub"

Auf den inneren Wecker war doch noch kein Verlass, ich wurde erst um 6.20 Uhr wach. Es folgte das übliche Programm: Kaffee aufsetzen, nach draußen, um eine Zigarette zu rauchen, ausgehfertig machen, Kram zusammen packen usw. Die Bilder von gestern mussten auch noch gesichert werden.

Zum Frühstück in der Lobby nahm ich mein Notebook mit, denn ich erwartete noch ein E-Mail und wusste nicht, ob ich in meinem nächsten Quartier auch wieder Wlan vorfinden würde. Während ich an meinem Toast knabberte und die Cornflakes löffelte,  schaute ich mal ins Forum. Da Volker ebenfalls gerade online war, ergab sich ein kurzer E-Mail-Austausch und so kam ich etwas später weg, als ursprünglich geplant war, nämlich erst um 8.20 Uhr.

Über den Hwy 60 fuhr ich Richtung Osten und bog dann auf die Queens Valley Road ab. Die Landschaft zog mich gleich wieder in ihren Bann.

Ich wollte zum Hewitt Canyon Arch, dafür hatte ich mir aus dem Internet eine Beschreibung ausgedruckt und daheim eine Karte mit Koordinaten gebastelt. Aber irgendwie stimmte meine Karte nicht mit den Gegebenheiten vor Ort überein, es kam und kam kein Abzweig.

Mittlerweile hatte ich Queens Valley erreicht ...

Hmmm, vielleicht ist der Abzweig ja hier und ich hab mir die Karte in der falschen Auflösung angesehen?
Da war aber auch kein Abzweig, dafür umrundete ich mehrmals elegant den Golfplatz...
Noch eine Runde mehr und man hätte mir sicherlich einen Job als Cart-Fahrer angeboten.

Also noch mal von vorne: Ich fuhr zurück zum Highway 60 und siehe da, kurz nachdem man auf die Queens Valley Rd abgebogen war, kam ein Abzweig. So schnell hatte ich den vorher gar nicht erwartet und daher übersehen. Kurzer Blick auf die Karte - passt!

Ich fuhr und fuhr und fuhr... und wartete wieder auf einen Abzweig. Alle die kamen, führten zu Grundstücken

Auf die Idee, mal das GPS anzuwerfen, kam ich erst, als ich plötzlich ca. 10 Meilen weiter östlich wieder auf den Hwy 60 traf.

Also Dreherle gemacht, Beschreibung geschnappt, nachgelesen und einen der von mir ermittelten Wegpunkte ins GPS eingegeben.
Na also, ging doch, war doch ganz einfach!
Ich fand den richtigen Abzweig, sauste durch ein steiniges Flussbett und scheuchte Commi anschließend über ein paar holprige, später sandige Dirt Roads.

Aus Beschreibungen wusste ich, dass man den Hewitt Canyon Arch manchmal gar nicht gleich erkennt, weil er sich an einen Berghang schmiegt und dadurch für den Betrachter mit der Landschaft verschmilzt. Hier hätte ich die Augen eines Chamäleons gebrauchen können: Eins auf die Straße gerichtet, das andere auf das GPS, damit ich sah, wann der Zeiger nach links weist. Aber es ging auch so, der Zeiger schwenkte nach links, mit den Augen suchte ich den Berghang ab und entdeckte den Arch sofort

Die Gravelroad war an dieser Stelle nicht sehr breit und ich wollte erst Commi drehen, bevor ich zum Arch gehe. Daher fuhr ich noch ein Stückchen den Weg entlang. Ein paar Hundert Meter weiter konnte man einen Erdhügel etwas hochfahren und so bequem wenden. Ich fuhr zurück und da mir während der vergangenen eineinhalb Stunden niemand begegnet war, stellte ich das Auto einfach am Rand ab, mit 2 Reifen schon im Gelände. Wird ja wohl nicht ausgerechnet in den nächsten 20 Minuten jemand kommen.

Ich lief den kleinen Hügel hinauf und war fast am Arch, als ich meinen Ohren nicht traute: Ich hörte ein Motorengeräusch.

Das darf nicht wahr sein, ausgerechnet jetzt, wo ich die halbe Piste blockierte, kam jemand!

Ich machte fix zwei Bilder.

Dann schoss ich den Hang wieder runter. Dabei kam ich manchmal diversen dornigen Sträuchern verdammt nahe, zu nahe... und zerkratze mir fürchterlich die Beine.

Ich war fast unten, als der Beifahrer ausstieg, dem Fahrer half, an Commi vorbei zu manövrieren und wech waren sie. Toll, umsonst gehetzt...

Gefrustet und zerschrammt pulte ich mir ein paar Kakteenstacheln aus der Hand.

Noch mal den Hügel rauf zu gehen, dazu fehlte mir die Motivation: Bei meinem Glück heute würde bestimmt wieder ein Auto kommen.

Daher knipste ich nur noch ein paar Bilder aus dieser Entfernung und machte mich dann auf den Rückweg.

Da ich mich nun nicht auf irgendwelche Karten, Beschreibungen oder das GPS konzentrieren musste, konnte ich die wunderschöne Landschaft genießen.



Kurz vor Beginn des Freeways hatte ich gestern eine kleine Einkaufszeile mit einem Basha's entdeckt. Diese war mein nächstes Ziel, denn ich wollte mir für heute was zum Abendessen besorgen. Meine Wasser-, Bier- und Cola-Vorräte gingen auch zur Neige, also wurde das ebenfalls gleich noch besorgt. Um 13 Uhr war ich dann fertig und machte mich also auf den Weg nach Ajo.

Ich schaffte es, Phoenix zu verlassen, ohne mich einmal zu verfahren - und dies, obwohl natürlich mal wieder meine rechte Spur plötzlich zum Exit wurde..

Vom Hwy 60 wechselte ich auf den I 10 und erreichte nach ca. 50 Minuten die Abfahrt zum Hwy 374. Welch Wohltat, diese ländliche Idylle und angenehmes Fahren nach der ganzen Großstadthektik auf der Straße. In Gila Bend tankte ich Commi noch mal voll. Die Zapfsäule wollte einen Zip Code und der 90210-Trick funktionierte hervorragend (und da soll noch mal jemand behaupten, dass man aus den früheren Teeny-Serien nix lernen konnte!).

Die Landschaft entlang des Hwy 85 sah aus, als ob hinter der nächsten Kurve, das "Titty Twister" stehen würde. Aber es kam keine Kurve und somit auch kein "Titty Twister". In der Hälfte zwischen Gila Bend und Ajo war eine Grenzkontrolle, diese interessierte sich jedoch nur für den Gegenverkehr, denn der kam aus Richtung Mexico. Sehr aufregend das alles.

Die Straße wirkte, als ob sie direkt in die Hölle führt. Durch die flirrende Hitze fuhr ich auf eine Bergkette zu, vor der sich ein heller Streifen abzeichnet. Ich erreichte ein kleines Gebiet, welches als "Crater Range" ausgeschildert ist. Sah irgendwie toll aus. Bissl wie die Trona Pinnacles aber in Schwarz, dazwischen die hohen Saguaros. Klasse! Leider war Gegenlicht, Bilder waren daher kaum möglich.

Als ich in Ajo am Siesta Motel ankam, kurvte ich erst einmal um das Gebäude rum, denn ich fand nicht gleich das Office, aber dann wurde ich fündig und checkte gegen 16.40 Uhr ein.

Meine Cabin war absolut schnuckelig, so richtig zum Wohlfühlen
Ich bestückte den Kühlschrank mit meinem Abendessen und überlegte, ob ich noch zum Organ Pipe National Monument fahren soll. Lt. Topo ca. eine Stunde Fahrzeit, einzelne Strecke, also 2 Stunden fahren für ca. 1 Stunde gucken.
Nööö, ich beschloss, mal 3 Stunden Faulenzer-Urlaub zu machen und setzte mich mit meinem Buch auf das Bänkchen vor der Cabin. An den Pool zu gehen konnte ich mir verkneifen, der wurde von kreischenden Kindern belagert...

Diese Ruhepause war auch mal nötig. So schön und faszinierend alles ist, so sehr mich die Landschaft bezaubert, es gibt immer etwas zu planen, zu bedenken, zu prüfen, zu überlegen, zu organisieren usw. Da waren drei Stunden "Urlaub" zwischendrin eine willkommene Auszeit.

Im Gelände vom La Siesta Motel sind überall Picknick-Tische und Bänke aufgestellt und dort verspeiste ich später meinen Ceasar Salad, den ich bei Basha's gekauft hatte. Nach einer erfrischenden Dusche mopste ich mir ein paar Cabins weiter unten einen Stuhl (war egal, die waren nicht bewohnt) und saß dann mit meinem Krimi bis 22.30 Uhr draußen. Gegenüber stand ein Wohnmobil, es schienen Dauercamper zu sein, unglaublich, was die alles an Hausrat dabei hatten! Ich amüsierte mich, wie ein Mann bestimmt zwei Stunden lang alles organisierte und umpackte.

Gegen 23 Uhr war der Tag zu Ende.

Die Karte wurde mit Topo USA von DeLorme www.delorme.com erstellt.

Gefahrene Meilen: 224

Links:
Info-Seite: Superstition Wilderness: Hewitt Canyon Arch