Prolog

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1. Tag:
Hinflug

2. Tag:
Phoenix -
Grand Canyon

3. Tag:
Grand Canyon -
Blue Canyon

4. Tag:
Hope Arch -
Window Rock -
IR 13 - Ship Rock

5. Tag:
Bisti De Na Zin
Wilderness -
Aztec Arches -
Angel Peak

6. Tag:
Ah Shi Sle Pah
Wilderness Study
Area - Bisti
Wilderness
(North Unit)

7. Tag:
Ghost Town
Guadalupe - Rio
Puerco Valley

8. Tag:
Lybrook Badlands

9. Tag:
Lake Abiquiu -
Echo Amphitheater
- Plaza Blanca

10. Tag:
Rio Rancho
Badlands

11. Tag:
Quebradas Road -
Valley of Fires -
White Sands

12. Tag:
White Sands -
Geronimo Trail -
Ghost Town Lake
Valley

13. Tag:
City of Rocks
State Park -
Ft. Bowie

14. Tag:
Chiricahua National
Monument

15. Tag:
Ghost Towns
Courtland &
Gleeson - Wyatt
Earp Days in
Tombstone

16. Tag:
Box Canyon -
Madera Canyon -
Hwy 86 "Ajo Way"

17. Tag:
Organ Pipe Cactus
National Monument
- Ajo Mountain
Drive

18. Tag:
Kofa Mountains -
Palm Canyon

19. Tag:
Imperial Wildlife
Refuge - Yuma
Territorial Prison

20. Tag:
Fahrt nach
Phoenix - Apache
Trail bis Tortilla Flat

21. Tag:
Rückflug

Fazit

Freitag, 29. Mai 2009

"Ein würdiger Abschluss der Tour"

Ich ließ den Wecker wieder um 5.30 Uhr klingeln, denn ich hoffte, dass ich es durch das frühe Aufstehen heute Abend mal schaffen würde, früher ins Bett zu gehen. Morgen würde ich gegen 3 Uhr aufstehen müssen. Der Flug von Phoenix nach Atlanta startet bereits um 7 Uhr und vorher muss ich noch den Mietwagen abgeben.

Im Office holte ich mir einen Kaffee und frühstückte dann das Sandwich, welches ich mir gestern im Walmart gekauft hatte.

Meine Augen bereiteten mir an dem Tag unheimliche Probleme, sie brannten und tränten, vermutlich lag dies am Schlafdefizit. Aber ich hatte zum Glück eine kleine Ration Augentropfen für empfindliche Augen dabei und konnte die Beschwerden so schnell eindämmen.

Gegen 7.30 Uhr verließ ich dann das Yuma Cabana, ein letztes Mal tanken, ein letztes Mal die Kühlbox auffüllen und dann hieß es "back to Phoenix".

Ein letztes Mal flog ich durch diese herrliche Weite, spürte den heißen Wind durch das geöffnete Fenster und das Vibrieren der Musik im ganzen Auto. Ich würde dies alles so vermissen.

Ca. 40 Meilen vor Gila Bend war erneut eine Kontrolle der Border Patrol, wahrscheinlich die letzte, die ich während dieser Tour passieren musste. In Gila Bend verließ ich den Interstate, denn ich wollte Sweety unbedingt noch eine Wäsche verpassen. Das Kerlchen war schon sehr eingestaubt. In Yuma hatte ich nirgends so ein Teil zum Selber-Waschen gefunden, aber hier erspähte ich gleich eins. Der Automat wollte 2 $ in 25ct Stücken, selbstverständlich hatte ich kein passendes Kleingeld Also fuhr ich fix zu einer Tanke, kaufte eine Dose Cola und bat um entsprechendes Wechselgeld, welches ich auch bekam. Zurück zum Selbstwasch-Dings und... das Geld fiel durch... das Teil war außer Betrieb! Nix mit Auto waschen, dafür fast ne halbe Stunde wertvolle Zeit verplempert

Der Himmel war heute bedeckt. Immer wieder tauchten richtig lange Wolkenschwaden auf, sodass es öfters mal schattig war. Das passte zu meiner Stimmung. Warm war es trotzdem, das Thermometer zeigte schon 90°F.

Ich beschloss, den I 8 bis zum Ende zu fahren, wo er auf den I 10 trifft. Ich hätte zwar vorher mal abfahren können, aber dann wäre ich gleich mitten im Gewühl von Phoenix rausgekommen. Das wollte ich vermeiden, zudem passte dies nicht zu dem, was ich heute noch geplant hatte.

Um 10.20 Uhr war ich dann auf dem I 10, die Superstition Mountains lagen nun quasi in greifbarer Nähe vor mir. Über ihnen hing eine beeindruckende Wolkenwand.

Das Verkehrsaufkommen nahm ständig zu, ich näherte mich dem Moloch Phoenix. Das Zusammentreffen der Interstates 10 und 60 ist für mich ein regelrechtes "Bermuda Dreieck". Einmal drin, verliere ich die Orientierung und verfahre mich erstmal ordentlich

Auch dieses Jahr passierte es wieder: Ich verwechselte mal wieder Osten und Westen , ordnete mich falsch ein und musste dann so einmal um den Block fahren, um wieder die richtige Richtung zu bekommen.

Um 12.40 Uhr bog ich auf den Apache Trail ab und mich empfing himmlische Entspannung: Keine Raserei, wenig Verkehr, herrliche Landschaft


Die Gegend wirkte viel grüner und frischer als letztes Jahr. Damals war zwar nix verdörrt oder so - aber die Vegetation wirkte nicht so lebendig wie heute.
Ich hatte schon seit ein paar Tagen immer wieder daran gedacht, was ich denn am letzten Urlaubstag noch machen kann. Ein Stück den Apache Trail zu fahren, schien mir ein schöner Abschluss dieser Tour.

Ich war begeistert: Dadurch, dass ich heute zu einer anderen Tageszeit hier war als letztes Jahr, wirkten die Farben ganz anders. Diese kräftigen Töne kamen letztes Jahr am Vormittag überhaupt nicht zur Geltung. Wie herrlich diese Felsen sind, kann man morgens wirklich nicht erahnen. Aber um diese Uhrzeit war das alles faszinierend

Die späte Uhrzeit hatte allerdings den Nachteil, dass es hier zuging wie im Taubenschlag! Verkehr ohne Ende.

Kennt Ihr das: Ihr wollt in Ruhe fahren und die Landschaft genießen und hinter Euch ist gleich wieder ein Auto?! Dem Fahrer merkte man an, dass er aufs Gaspedal drücken will. Es dauerte nicht lange, bis mir zwei solche Drängler an der Stoßstange klebten.

Aber zum Glück gibt es überall so kleine Haltebuchten, ich fuhr an den Rand, ließ sie vorbei und hatte meine Ruhe.

In Tortilla Flat erstand ich auch endlich noch ein Mitbringsel für meine Eltern, denn bisher war mir noch nichts Geeignetes ins Auge gefallen. Hier fand ich eine süße kleine Vase und ich holte nun das nach, was ich letztes Jahr auch nicht gemacht hatte, nämlich ein Prickley Pear Eis zu essen. (Aber letztes Jahr war ich morgens gegen 9 Uhr hier, um diese Zeit kann ich noch kein Eis essen.)

Dabei bettelte mich ein Vogel an: Er hopste vor mir rum, hielt immer wieder das Köpfchen so schräg und sah mich an Da konnte ich nicht widerstehen und warf ihm ein paar Krümel der Eiswaffel (natürlich ohne Eis) hin. Auf der überdachten Veranda vom General Store rauchte ich noch eine Zigarette und dann machte ich mich auf den Rückweg nach Phoenix.


Die Stadt ist riesig. Ich hatte mir morgens noch stichpunktartig aufgeschrieben, wie ich unter Vermeidung von Loops, Interstates etc. zum Motel komme und verfolgte den Weg auf einer groben Stadtkarte. Die Dimensionen sind gewaltig - und dabei ist Phoenix ja eher eine der kleineren Großstädte. Unterwegs fand ich sogar noch ein Car Wash und Sweety erhielt seine notwendige Dusche. Problemlos fand ich den Weg zur McDowell Road, in welcher das Best Western Papago Inn & Resort ist, denn dort hatte ich mir ein Zimmer reserviert. Nur das letzte Stück war schwierig: Ich suchte immer "oben" nach einem Schild vom Best Western, fand aber nix, obwohl ich von der Hausnummer her in der richtigen Gegend war. Also war mal wieder ein Dreherle angesagt, dummerweise an einer Stelle, wo ich nicht "nur einfach mal um den Block fahren" konnte. So landete ich noch in den Desert Botanical Gardens , fand dann aber den Weg zurück. Und nun entdeckte ich auch das Best Western, hier war das Schild am Boden, neben der Einfahrt angebracht.

Ich räumte Sweety aus, nur die Campingstühle und den Tisch ließ ich drin. Im Zimmer stellte ich noch die restlichen verschlossenen Wasserflaschen in die Kühlbox, die würde ich morgen früh "vergessen". Erneut wurschtelte ich mit meinem Gepäck rum, irgendwie waren beide Taschen nun vom Gewicht her ausgereizt.

An der Rezeption erkundigte ich mich nach einem Steakhouse in der Nähe und mir wurde das Frasher's empfohlen, eine Querstraße weiter. Das Restaurant machte einen "edlen" Eindruck, lag preislich auch etwas über den Restaurants, die ich in diesem Urlaub aufgesucht hatte. Aber wenn man sich umblickte. Die Tische waren alle schon eingedeckt und ich konnte sehen, wie das Sonnenlicht auf die Gläser fiel... Da war ich froh, dass ich mich trotz des "noblen" Ambientes dafür entschieden hatte, mein Budweiser aus der Flasche zu trinken. Mein Essen, als Vorspeise Shrimps und als Hauptgericht ein Steak mit Folienkartoffel und Mais, war aber sehr, sehr gut!

Im Motel holte ich mir dann an der Bar eine Magarita, schnappte mir mein Badezeug und ging zum Pool, den ich ganz für mich alleine hatte.

Ich drehte ein paar Runden im angenehm warmen Wasser, stellte mir den Aschebecher an den Rand, setzte mich im Wasser auf eine Treppe und süffelte meine Magarita.

Nach dem Duschen und restlichen Einpacken saß ich wieder auf der Veranda vor meinem Zimmer.

Ich wusste, ich sollte ins Bett gehen, die Nacht war eh so kurz, aber ich konnte mich nicht dazu überwinden. Diese warme Nacht, die weiche Luft, und nun ist alles schon wieder vorbei. Das kann nicht sein! Es kann doch nicht schon wieder alles vorbei sein. Ich war doch gerade erst angekommen.

Ich konnte mich von dieser herrlichen Nacht nicht lösen. Bis zum nächsten Urlaub würde es wieder so lange dauern

Gegen 24 Uhr ging ich dann schweren Herzens und mit Tränen in den Augen ins Zimmer.

 

Tagesetappe: 328 Meilen / 546 Kilometer


Die Karte wurde mit TopoUSA von www.delorme.com erstellt.

Info-Seite: Apache Trail