Hallo

Ich bin Karlie und wohne seit August 2011 bei Silke, die nun meine Dosi (= Dosenöffnerin vom Katzenfutter) ist. Auf dieser Seite werde ich Euch erzählen, wie ich zu ihr kam und was ich so erlebe. Hier wird es auch immer wieder neue Bilder von mir geben.

Ich bin im April 2010 auf die Welt gekommen. An die erste Zeit meines Lebens kann ich mich aber gar nicht mehr richtig zurück erinnern.

Eines Tages tauchte ich im Pflanzen-Kölle auf. In den Außenanlagen gab es genug Verstecke und ich fand ein trockenes und auch nicht zu kaltes Plätzchen. Die Leute dort entdeckten mich und informierten die Katzenhilfe. Die haben dann erstmal dafür gesorgt, dass ich nicht solche kleinen Streuner produziere, wie ich selber einer bin.

Die netten Leute im Pflanzen-Kölle nahmen mich dann auch wieder bei sich auf, ich bekam regelmäßig zu fressen und natürlich auch Streicheleinheiten. Als Dankeschön wurde ich schnell zutraulich und spielte auch gerne mal die Deko zwischen den Pflanzen.

Aber dann kam der Sommer 2011 und beim Kölle wurde viel umgebaut. Überall Hektik, Lärm, Bagger, Baumaschinen. alles wurde umgeräumt. Es wurde dort für mich zu gefährlich. Deshalb riefen sie doch wieder bei der Katzenhilfe an und am 8. August wurde ich zum Tierarzt Simon in Gerlingen gebracht. Die netten Tierärzte arbeiten mit der Katzenhilfe zusammen und es gibt dort ein extra Zimmer, wo heimatlose Katzen wie ich vorübergehend Unterschlupf finden.

Ich wurde geimpft und entwurmt und dann setzte man mich in einen Käfig. War schon erstmal ungewohnt, plötzlich alles durch ein Gitter anschauen zu müssen und nicht einfach irgendwo hin sausen zu können. Aber durch das Impfen war ich sowieso bissl müde und machte es mir erstmal bequem und schlief und döste.

Am nächsten Tag wurde gegen Abend die Tür von meinem Käfig aufgemacht und jemand blickte hinein und sagte zu mir "na wer bist du denn". Ich war eh noch bissl high von der Impfung und den Anti-Zecken-Tropfen, da kullerte ich mich gleich mal auf den Rücken und ließ mir den Bauch kraulen.

Im Zimmer wurde es immer lauter, denn irgendwie schienen die anderen Miezen und Kater schon zu wissen, dass wenn da jemand anderes als die Tante Doc kommt, vielleicht einer von uns ein neues Zuhause bekommt. Jedenfalls versuchten alle, die Aufmerksamkeit der Besucherin zu bekommen. Alle miauten und die beiden Freiläufer schmeichelten ihr um die Beine. Aber mit einer Hand streichelte sie mich und kraulte mir das Kinn, mit der anderen Hand streichelte sie durch die Gitterstäbe die rabenschwarze Prinzessin Fenja, die im Käfig unter mir saß. Sie wusste vor lauter Liebsein gar nicht, was sie machen soll und drückte sich fest an das Gitter. Und die vier Babies im Käfig daneben tatzelten mit ihren kleinen Pfoten durch das Gitter und winselten jämmerlich mit ihre hohen Stimmchen. Fenja wurde es zu bunt und sie fauchte sie böse an, da pfiepten die Kleinen dann nur noch eingeschüchtert.

War wirklich schlimm, wie sehr sie alle bettelten.

Ich dachte mir da noch gar nix dabei, war ja gerade erstmal 24 Stunden dort und fand es sehr angenehm, ein kuscheliges Kissen mit Frühstück aufs Zimmer zu haben.

Dann kam die Tante Doc rein und fragte sie, ob sie mich haben möchte und die beiden machten aus, dass sie mich in einer Woche abholt, denn die neue Dosi hatte gar nicht damit gerechnet, dass sie so schnell ein Katerchen bekommt und würde am kommenden Wochenende nicht zuhause sein. Und mich dann gleich allein lassen, das geht ja nicht.

Naja, da musste ich dann halt nun noch ne Woche in meinem Käfig bleiben.

Aber in den folgenden Tagen fing ich an, meine Lage zu überdenken. Mir wurde nämlich fürchterlich langweilig. Früher hatte ich den ganzen Pflanzen-Kölle für mich, jetzt hockte ich im Käfig.

Das Zimmer hatte zwar Zugang zu einer eingezäumten Terrasse und die anderen durften tagsüber auch raus. Aber ich musste im Käfig bleiben, das hab ich gar nicht verstanden. Ich hätte zwar noch gehört, wie die Tante Doc zu der Besucherin gesagt hat, dass sie mich dann nicht raus lässt, damit ich mich nicht anstecke. denn ein paar von den anderen hatten nämlich Dünnpfiff. Aber ehrlich gesagt hätte ich lieber auch Dünnpfiff gehabt, anstatt eingesperrt zu sein.

Eine Woche später kam dann die Tante Doc, holte mich aus dem Käfig raus, setzte mich in ein Transport-Katzenkörbchen und nahm mich mit nach vorne. Dort stand die Besucherin und wartete auf mic h. Wir fuhren in mein neues Zuhause und kaum hatte sie das Türchen von meiner Box geöffnet, erkundigte ich alles ganz neugierig.

Das Bild hat die Dosi von mir an dem Tag gemacht, als ich bei ihr eingezogen bin. Da war alles ganz neu für mich und ich hab mir erstmal alles angesehen und beschnuppert.

Aber wie man sieht, hab ich es mir schnell gemütlich gemacht. Das ist jetzt mein Sofa! In meiner Wohnung! Ist ja klar!

Innerhalb von 30 Sekunden hatte ich meine Fressnäpfe entdeckt, die auch gleich gefüllt wurden.

Im Wohnzimmer wartete schon ein großer Kratzbaum. Dort wohnen auch meine ganzen Spielmäuse, Maulwürfe, Plüschbälle mit Federn und das ganze andere Spielzeug. Da habe ich immer viel zu tun, um denen zu zeigen, dass ich der Herr im Haus bin und schmeiße immer alles raus, damit die Dosi dann wieder alles einräumt. Die Plüschmäuse sind richtig frech, die verkriechen sich immer ganz hinten in den Spielhöhlen und ich habe viel Arbeit, sie dort rauszuholen.

Auch mein Klochen habe ich schnell gefunden und es dann gleich benutzt. Bin ja schließlich ein ordentlicher und sauberer Kater. (Seit ich raus darf, gehe ich aber nicht mehr auf das Klochen, sondern mache draußen mein Geschäft.)

Nein, ich konnte wirklich nicht rummeckern, mir gefiel gut, was ich bisher entdeckt hatte.

Und das zeigte ich dann auch gleich der neuen Dosi, indem ich anfing zu quatschen. Ich bin nämlich eine richtige Schnatter-Tasche und fing an, mit meinen ganzen Miez- und Maunz-Lauten zu erzählen. Sie war ganz überrascht, wie viel ich quatschen kann.

Als sie abends ins Bett gegangen ist, bin ich mit und habe mich daneben gelegt. Hat mir gut gefallen, dass ich sofort eine kleine Decke bekommen habe und die Dosi mich zugedeckt hat.

Am nächsten Tag hatten wir dann gleich viel Spaß. Erst bin ich auf meinem Kratzbaum rumgeturnt und dann haben wir mit den kleinen Schaumstoffbällchen gespielt. Denen bin ich hinterher gesaust und manchmal war es gar nicht so einfach, auf den rutschigen Fliesen die Kurve zu kriegen.

Nachmittags musste ich plötzlich immer wieder niesen. Das wurde immer schlimmer. Die Dosi war schon in Sorge, ob ich gegen irgendwas allergisch bin aber sie hat daheim auch keine anderen Pflanzen als beim Kölle rumstehen.

Am nächsten Morgen musste die Dosi dann wieder arbeiten gehen. War nicht schlimm, ich hatte auf jedem Fenster ein Plätzchen für mich und konnte rausschauen und vor allem auch dösen.

Aber als die Dosi von der Arbeit heimkam, ist sie sehr erschrocken, denn ich saß auf dem Sessel und nieste zur Begrüßung mehrmals und es rasselte richtig in meinem Brustkorb. Dosi hat sofort die Tante Doc angerufen aber die hatten keine Sprechstunde. Da ich tagsüber noch gefressen hatte sagten sie zur Dosi, dass wenn es nicht besser wird, sie morgen mit mir in die Sprechstunde kommen soll.

Mir ging es gar nicht gut, ich lag nur auf dem Sessel rum. Gefressen hab ich dann auch nichts mehr.

Dosi ist dann gleich am nächsten Tag mit mir zur Tante Doc gefahren. Dort haben sie erstmal Fieber gemessen. 41°C. sehr, sehr hoch für eine Katze. Ich hatte mich zwar nicht mit dem Dünnpfiff angesteckt, dafür aber leider mit Katzenschnupfen. Dazu zeitgleich noch die Impfung (die natürlich noch nicht wirken konnte) - ich war so richtig schlimm krank. Ich bekam 3!!! Spritzen. Ich habe ordentlich gejammert. Bin auch freiwillig gleich wieder in mein Transport-Körbchen rein. Dosi hat für mich Tabletten und Hustentropfen mitbekommen. Die Tabletten hab ich problemlos gefressen, kleingebröselt unter meinem Futter, denn durch die Spritzen war ich fit und habe abends bissl was gefressen. Aber die Hustentropfen. igitt!!! Die schmeckten fürchterlich und ich strampelte und machte und tat und letztendlich hatte die Dosi mehr von dem Zeug im Gesicht, als ich im Bauch!

Aber am nächsten Morgen war ich wieder total schlapp. Mir tat alles weh, ich wollte nur rumliegen, nix fressen. nur schlafen. Die Dosi telefonierte wieder mit der Tante Doc und wir mussten wieder hinkommen. Wieder drei Spritzen. Ich war so schwach, ich konnte schon gar nicht mehr jammern. Sogar die Hustentropfen ließ ich mir dann von der Tante Doc einflößen, ohne mich groß zu wehren. Daheim hab ich dann auch bissl was gefressen, denn solange die Spritzen wirkten, ging es mir besser. Dosi hat auch Spezial-Futter für mich bekommen, sie hat mir Breichen angerührt, welches ich ihr dann vom Finger geschleckt habe. Wir waren beide so zuversichtlich, dass es mir nun wirklich besser geht.

Nur bei Hustentropfen habe ich wieder ein riesiges Theater gemacht. Ergebnis: Die weiße Wand hat braune Sprenkel und ich war auf die Dosi sauer!

Obwohl wir am Vortag so Hoffnung hatten - am nächsten Morgen ging es mir wieder schlechter. Noch schlechter als am Vortag. Dosi hockte vor meinem Sessel und flehte mich unter Tränen an, doch bissl was zu essen. Denn wenn ich nichts esse, nehme ich ja auch meine Tablette nicht. Aber ich hatte so schlimme Halsschmerzen. die Nase war verstopft. ich schmeckte nichts. mir tat jede Haarwurzel von meinem Fell weh. Dosi rief wieder in der Praxis an, die hatten zum Glück Notdienst und wir konnten gleich rüber fahren. Ich war so schwach, ich konnte nicht mal mehr beim Autofahren jammern. Mit den drei Spritzen hatte ich mich schon abgefunden. Aber es sollte noch schlimmer kommen. Da ich in den vergangenen Tagen kaum was gefressen hatte, war ich schon fast bissl am Austrocknen und mein Gewicht fing an zu fallen. Dabei war ich doch sowieso so ein "Huschl" mit meinen gerade mal 3,6 Kilos. Deshalb sagte die Tante Doc, dass ich nun eine Infusion brauche. Mir wurde schon ganz anders, als ich sah, wie sie die lange Nadel an einen Schlauch steckte. Vorsichtshalber versuchte ich mal zu knurren, damit sie merken, dass ich damit gar nicht einverstanden bin. Leider ließ sich davon niemand beeindrucken, der Mann von der Tante Doc kam dazu, sie packten mich, stießen die Nadel unter meinen Pelz und das Zeug aus dem Beutel begann in mich reinzulaufen. Das dauerte bestimmt 5 Minuten und ich habe jede Sekunde davon gebrüllt! Mir tat sowieso alles weh und dann auch noch das! Ich hab geschrien wie am Spieß, ich war ja auch am Spieß.

Kaum hatte ich diese Tortour hinter mir, kam sie mir mit so ner Plastikspritze ans Maul. Hustentropfen. Aber oh Freude, da war leckere Katzenmilch drin. Ich wurde mit ner extra Aufpäppel-Katzenmilch gefüttert - lecker! Ich bekam gleich noch eine Portion und als sich die Spritze zum dritten Mal meinem Mäulchen näherte sperrte ich schon freudig den Schnabel auf. aber da waren dann die ekelhaften Hustentropfen drin.

Da die Dosi mir die Hustentropfen allein nicht geben kann, sagte ihr die Tante Doc, dass ich eine Messerspitze ACC akut nehmen darf und die Dosi kaufte dann noch gleich zwei Flaschen von der leckeren Spezial-Katzenmilch.

Also nach diesem Arztbesuch ging es dann aufwärts mit mir. Ich habe wieder gegessen, die ACC-Milch brav geschluckt, das Niesen ging weg aber die Nase war noch immer verstopft. Da haben wir dann zusammen inhaliert. Ich lag ganz oben auf meinem Katzenbaum und die Dosi hat ne Kuscheldecke über mich gedeckt. Dann ist sie mit dem Kopf auch unter die Decke, damit ich keine Angst habe, und hat einen Becher mit heißem Wasser gehalten und den Dampf hab ich dann paar Minuten eingeatmet. Nach drei Tagen war die Nase frei. Zwar hatte sich noch ein Auge entzündet aber das brauchten wir nur zweimal Creme reinmachen und dann war es wieder gut. Insgesamt war ich 5x bei der Tante Doc wegen dem bösen Katzenschnupfen.

Aber als ich richtig auskuriert war sind wir nach zwei Wochen schon wieder hin. Das hab ich ja gar nicht verstanden und deshalb entsprechendes Theater gemacht. Ich fing schon im Auto an rumzujammern und im Wartezimmer hab ich weitergemacht. Dort hab ich zusammen mit ner Mieze ein langes Duett gesungen.
Beim Wiegen stellten sie fest, dass ich 300 g zugenommen hatte. Und trotzdem hielt die Tante Doc schon wieder ne Spritze in der Hand.

Mir war vollkommen unverständlich, warum ich schon wieder zwei Spritzen bekam! Ich war doch quietschgesund! Ok, eine war gegen Katzenschnupfen. Die Nachimpfung bzw. eigentlich die Erstimpfung, denn beim Nachimpfungstermin war ich noch nicht wieder richtig gesund und daher mussten wir die Nachimpfung ausfallen lassen. Die andere war gegen Tollwut, klingt ja sehr gefährlich.

Und so vergingen die Wochen. Morgens beobachtete ich die Amseln beim Aufstehen. Nette Gesellen. Besonders wenn sie direkt vor meinem Platz am Wohnzimmerfenster rumhüpften. Ich duckte mich immer und mein Schwänzel peitschte aufgeregt hin und her. Ich vergab schon mal Nummern und legte die Reihenfolge fest.

Meine Dosi habe ich mir auch schon perfekt erzogen. Sie ging morgens später ins Büro, damit wir vorher noch ausführlich spielen konnten. Tagsüber döste ich und kaum war Dosi zu Hause, forderte ich mein Bespaßungsprogramm ein. Abends kuschelte ich mich neben ihr im Bett unter meine weiche Decke.

Aber naja, so bissl langweilig wurde es mir schon im Laufe der Zeit. Immer nur die netten Vögelchen durchs Fenster gucken, das kann auch ganz schön frustrierend sein. Die Dosi nahm mich manchmal auf den Arm und wir standen dann auf dem Balkon aber immer wenn ich anfing rumzuzappeln (oder zu kratzen und zu beißen), ging sie wieder mit mir rein.

In der zweiten Oktoberwoche ging es dann schon wieder zur Tante Doc. So langsam kann ich selber Autofahren, so viele Fahrstunden wie ich in letzter Zeit bekommen habe.

Im Behandlungszimmer bin ich stur in meinem Körbchen sitzen geblieben! Ich bin doch nicht blöd und gehe da raus und lass mich wieder pieksen. Half aber nix, die haben mich rausgezogen. Und dabei gesagt, was für ein tolles Fell ich habe. Klar, ist ja auch nicht schwer, wenn man sich immer mal wieder ein Leckerlie für gesundes Fell ins Mäulchen schieben lässt. Ich wurde erstmal gewogen und hatte nun die 4 kg Grenze überschritten - stolze 4,2 Kilo wiege ich bin jetzt ein richtiger Kater und nicht mehr so ein Dünnerle.

Die Spritze (Nachimpfung Katzenschnupfen) ertrug ich tapfer und flüchtete mich dann in mein Körbchen.

Mein üblicher Platz, wenn die Dosi morgens ins Büro gehen will. Mir passt das gar nicht, denn schließlich will ich bespaßt werden. Deshalb gibt es morgens oft großes Theater durch mich.

Naja, aber irgendwer muss ja für mein Futter Geld verdienen gehen, daher lasse ich Dosi dann doch raus und ich mache es mir auf meinen verschiedenen Schlafplätzen bequem.

Ich "helfe" beim Betten beziehen. D.h. ich mache eigentlich die ganze Zeit nur Quatsch, indem ich immer wieder unter die Decke krieche und mich von der Dosi bespaßen lasse.

Blödsinn machen kann aber auch anstrengend sein, da brauche ich dann mal ne Pause. Praktisch, dass ich ja schon im Bett liege. Da werde ich wohl gleich erstmal ein Nickerchen machen.

Zwei Tage später, an einem Samstagmorgen, sah die Küchenbalkon-Tür plötzlich ganz anders aus. Da wo vorher ne Zeitung geklebt hatte, war ein kleines Fenster. Die Dosi stand draußen auf dem Balkon und ich machte drinnen Theater denn ich wollte auch raus. Plötzlich bewegte sich das kleine Fenster und klappte bissl nach draußen!. Neugierig stupste ich mit dem Kopf dran und siehe da, ich konnte es aufdrücken. Vorsichtig setzte ich eine Pfote nach der anderen raus, dann stand ich auf dem Balkon. Neugierig und aufgeregt beschnüffelte ich alles, dann entdeckte ich eine Treppe nach unten. Nach ein paar Schritten legte ich zwar erstmal den Rückwärtsgang ein, dann siegte aber die Neugierde und ich tippelte nach unten.

Die ersten paar Minuten lang beschnüffelte ich noch alles sehr vorsichtig und bissl ängstlich aber dann preschte ich los. Wie ein Flummi hopste ich durch die Gärten, kletterte auf alle Bäume und genoss die wieder gewonnene Freiheit. Ich konnte gar nicht genug davon bekommen. Die Dosi übte noch zweimal mit mir an der Katzenklappe, dann hatte ich es begriffen und wusste, wie ich meine eigene Haustür bedienen muss.

Und seitdem kann ich kommen und gehen wie ich will. Wenn ich in meinem Revier einen Rundgang machen will, dann kann ich einfach raus, wenn ich müde bin, mir kalt ist oder ich Hunger habe, dann gehe ich einfach wieder rein.

Seit Mitte Oktober darf ich auch wieder raus. Hier mache ich mich gerade auf den Weg zu einem Revierrundgang. Muss den anderen Katzen schließlich klar machen, dass ich jetzt da bin.

In meiner Wohngegend gibt es viele Gärten und die Felder sind auch gleich in der Nähe. Da lässt es sich nicht vermeiden, dass ich mit Matsch-Pfoteln heim komme. Ist gar nicht so einfach, die dann immer wieder strahlend weiß zu bekommen.

Das war die zweite Maus, die ich mitgebracht habe. Leider war sie nicht mehr fit und wollte nicht mehr mit mir spielen.

Hier schmuse ich mit meinem Baldrian-Kissen. Als es nassgesabbert war und die Dosi es mir wegnehmen wollte, hab ich es heftig verteidigt.

Und ich mache gerne Blödsinn mit der Dosi, ich bin nämlich noch sehr verspielt.

Das Bild stammt noch aus der Zeit, als ich noch nicht nach draußen durfte. Da hab ich viel aus dem Fenster geguckt. (Das im Hintergrund ist keine Straße sondern ein breiter Gehweg.)

In der Zeit bin auch viel auf Fenstern rumgeturnt. Mir hat der Auslauf draußen wirklich gefehlt.

Ich genieße es, wenn mich Dosi in meine Kuscheldecken einpackt, wenn ich mich zum Schlafen hinlege.

Für die netten Vögelchen hatte ich noch gar keine Zeit, ich muss erstmal die Mäuse hier erziehen. Anfangs hab ich der Dosi ein paar lebendige mitgebracht, irgendwie wollte sie die aber nicht sondern hat sie wieder freigelassen. Jetzt bringe ich ihr nur noch tote Mäuse mit. Wenn ich eine fressen will, dann lege ich sie in meinen Brekkie-Napf und fresse sie dann von dort. Bin schließlich ein gut erzogener Kater. Nur mit meinen weißen Pfoteln hab ich jetzt, seit ich raus darf, mehr Arbeit, denn es ist manchmal gar nicht so leicht, die wieder sauber zu kriegen.

Nachts schlafe ich jetzt nicht mehr neben der Dosi, denn nachts bin ich meistens unterwegs. Aber immer wenn ich rein komme, hüpfe ich mal kurz zu ihr ins Bett und lasse mich ein paar Minuten lang beschmusen.

Da hab ich jetzt übrigens schon mein spezielles Programm entwickelt, um die Dosi zu wecken:

1. Ins Schlafzimmer gehen und laut miauen.

Wenn das nix hilft, dann:

2. Auf das Bett hopsen und ihr ins Ohr schnurren.

Wenn sie dann noch nicht reagiert:

3. Ein- oder zweimal quer über die Dosi drüber laufen.

Und wenn sie dann noch immer nicht wach ist:

4. Fange ich an, ihr an den Haaren rumzukauen.

Spätestens dann knipst sie das Licht an und ich kriege meine Streicheleinheiten. Ich hab aber oft das Gefühl, dass sie schon nach Punkt 1 wach ist und es nur nicht zeigt, damit ich mich mehr anstrengen muss. Manchmal bebt nämlich das Bett bissl, als ob sie heimlich lachen würde.

Es geht mir gut, ich habe ein prima Zuhause gefunden, in dem ich mich sehr wohl fühle. Und das zeige ich auch. Oft kullere ich mich vor lauter Zufriedenheit einfach auf dem Fußboden hin und her und die Dosi krault mich dann. Oder ich ringel und räkel mich auf meinem Schlafkissen rum und strecke mich und schnurre dabei ganz laut. Und ich auch in meinen Ruhephasen suche ich immer mehr die die Nähe von der Dosi. Wenn sie im Wohnzimmer ist, lege ich mich auf meine Kuschel-Kissen, wenn sie am Schreibtisch sitzt, dann lege ich mich in die Hängematte an der Heizung. Ich bin nicht mehr allein, ich habe jetzt meine eigene Dosi.

Beim Kölle nannten sie mich Johnny, bei der Tante Doc Oliver - jetzt bin ich Karlie Böhme und habe ein richtiges Zuhause.

Und damit hoffentlich viele andere heimatlose Katzen auch so ein schönes Zuhause finden,

hier nochmal der Link zur Katzenhilfe Stuttgart.

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