Prolog

1. Tag:
Hinflug

2. Tag:
Las Vegas - Prescott Valley

3. Tag:
Sedona

4. Tag:
Sedona

5. Tag:
Sedona - Blanding

6. Tag:
Moab: Arches National Park

7. Tag:
Moab: Sand Flats Road, Picture Frame Arch

8. Tag:
Moab: Secret Spire, Spring Canyon Point, Shafer Trail

9. Tag:
Fahrt nach Overton, Valley of Fire

10. Tag:
Valley of Fire

11. Tag:
Fahrt nach Ridgecrest, Trona Pinnacles

12. Tag:
Ghost Town Ballarat, Charcoal Kilns, Skidoo Mine

13. Tag:
Alabama Hills

14. Tag:
Titus Canyon, Racetrack Playa

15. Tag:
Ghost Town Berlin

16. Tag:
Ghost Town Bodie, Mono Lake

17. Tag:
Ghost Town Bodie, Mono Lake, Tioga Pass

18. Tag:
Ancient Bristlecone Pines

19. Tag:
Joshua Tree National Park

20. Tag:
Joshua Tree National Park

21. Tag:
Joshua Tree National Park

22. Tag:
Kelso Depot, Las Vegas

23. - 25. Tag:
Las Vegas und Rückflug

Fazit

Donnerstag, 26. Mai 2011
"Das andere Gesicht"


Die innere Uhr schien sich eingestellt zu haben, denn wieder wachte ich um 6 Uhr auf. Während ich umherhuschte, machte ich noch fix die Sicherungen der Daten. Dazu hatte ich gestern keine Lust mehr gehabt. Um 7.30 Uhr kam Gerd mit der erneuten Hiobsbotschaft, dass sein Notebook wieder nicht wollte Das machte keinen Sinn, da musste ein neues Gerät her. Immer diese Ungewissheit, ob es funktioniert oder nicht. Dann vielleicht der Super-Gau, dass man evtl. in 'ner Gegend ist, wo man solche Dinge nicht so einfach beschaffen kann. Hier in Ridgecrest standen die Chancen ganz gut, denn es gab wenigstens einen großen Walmart und einen Staples.

Gegenüber vom Motel ist das Kristys Family Diner und dort gingen wir frühstücken. Der O-Saft war grauslich, mein Western Omelette ganz ok Wir waren jedoch froh, dass Gerd gestern Abend die Eingebung hatte, nach einem anderen Lokal fürs Abendessen Ausschau zu halten.

Kurz nach 8 Uhr waren wir dann am Staples. Ein einziges Netbook war noch verfügbar, das Vorführmodell. Der Verkäufer schlief scheinbar noch, denn es dauerte alles ewig. Eine halbe Stunde später war das Netbook dann endlich eingetütet.

Zurück im Motel testete Gerd noch die wichtigsten Funktionen, ich befüllte in der Zwischenzeit die Kühlbox und schrieb endlich mal die ersten zwei Postkarten.

Um 9.20 Uhr machten wir uns auf den Weg zum Visitor Center, aber das öffnete erst um 10 Uhr - egal, wir würden auch so alles finden. Papierkarten für die Region hatten wir ja selbstverständlich nicht dabei.

Wieder ging es auf die SR 178 Richtung Trona. Das ist ein absolut trostloser Ort. Alles total heruntergekommen und nur Industrie. Unglaublich, dass hier noch Leute leben. Ich war fassungslos, dass es da sogar ein Motel gab und tatsächlich auch Autos davorstanden. Bestimmt "Fremdarbeiter" - kann mir nicht vorstellen, dass sich ein Tourist hierher verirrt. Und der nördliche Teil von Trona sieht aus wie eine einzige große Müllhalde von Schrottautos, Kühlschränken etc. Alles alt, alt, alt und weggeschmissen.
Ich war froh, als dieses Kaff endlich hinter uns lag.

Aber nun nervte mich was anderes, nämlich, dass ich nicht wusste, wie schnell ich fahren darf, denn am Ortsende von Trona stand zwar ein End of School Zone Schild, aber nicht, wie schnell man denn nun ab dort fahren darf. Aber wir steigerten die Geschwindigkeit langsam in 5 mph Schritten.

Man fährt lang in einem langen Talkessel. Links die Argus Range, rechts die Slate Range, davor eine Art kleiner Salzsee. In der Ferne erspähte ich ein paar dunkle Kleckse und beim Näherkommen bestätigte sich mein Verdacht: das war die Ghost Town Ballarat. Diese liegt ca. 3 Meilen von der SR 178 entfernt und ist über eine breite Gravelroad erreichbar. Am Abzweig befindet sich ein Hinweisschild.

Gegen 10.45 Uhr waren wir in Ballarat und liefen dort bestimmt 35 bis 40 Minuten umher, um uns die Reste der Häuschen und den Cemetery anzuschauen.

Mir gefiel die Ghost Town gut, nur die riesengroßen Brummer, die dort rumflogen, waren mir alles andere als geheuer. Und ich hatte Bammel, dass mir so ein Viech als blinder Passagier mit ins Auto einsteigt. Das wäre dann Panik hoch drei

Nun ging es weiter über die Trona Wildrose Road. Dann bogen wir auf die Charcoal Kiln Road ab, denn die Charcoal Kilns waren unser nächstes Ziel.

Das Gesicht, welches das Death Valley in diesem Bereich hat, ist ein vollkommen anderes, als man es aus den anderen Teilen des Parks kennt. Kein nackter Fels, sondern sanfte Täler die mit ihren Sträuchern wie Wiesen wirken.

Dann erblickt man sogar richtige Bäume.

Daher gab es in diesem Bereich auch die Charcoal Kilns - klar, keine Holzkohle ohne Bäume.

Nach einem kurzen Fotostopp bei den Charcoal Kilns fuhren wir zurück zur Trona Wildrose Road. Diese windet sich durch die Panamint Range und nachdem wir den Emigrant Pass hinter uns gelassen hatten, bot das Death Valley den Anblick, welchen ich von meinem Besuch 2006 kannte, als ich beim Aguereberry Point war. Da es heute so dunstig war, beschlossen wir, diesen nicht zu besuchen. (Ich wäre eh nicht bis hoch gefahren, denke nämlich bis heute noch mit Grauen an das letzte Stück zurück. An die schmale kurvige Straße, direkt am Abgrund. )

Aber dafür wollten wir zur Skidoo Mill. Diese imposante Minenanlage hatte ich schon oft auf Fotos bewundert und wollte sie nun endlich mit eigenen Augen sehen. Die Gravelroad war auf den ersten Meilen ok, aber dann kam wieder ein böser, böser Abschnitt. Denn direkt neben der Fahrbahn fiel das Gelände steil ab Zwar nicht sehr tief, aber es reicht, dass mir gleich erstmal wieder schlecht wurde. Gerd hat meine Misere geahnt, denn bei der nächsten Möglichkeit hielt er an. Ich stellte Berry ab und steig bei Gerd mit ein. Das war gut so, denn hinter der nächsten Kurve lauerte auch schon die nächste Schlucht auf mich.

Wir erreichten die Skidoo Townsite mit einem kleinen Geflecht von Pisten, leider komplett ohne Schilder, wohin diese führen. Durch Zufall entschieden wir uns für die richtige, sie führte zu einem abgesperrten Mineneingang.

Von dort gelangt man über einen ca. 200 m langen Trampelpfad zur Skidoo Mill, deren altersdunkles Gebälk sich vor dem Gegenlicht und der Weite des dahinter liegenden Tals fast gespenstisch abhob.

Es war beeindruckend, wie diese Anlage an die steilen Hänge gebaut ist. Schon allein, wenn man sich überlegt, dass das ganze Material erst dorthin gekarrt werden musste. Fasziniert beäugte ich die Mill von oben.

Es gibt Wege, die näher heranführen, nur waren die gerade gesperrt, da dort Wartungsarbeiten erfolgen.

Weil die Lichtverhältnisse etwas unglücklich waren, wollte ich auf eine kleine Stufe am Abhang etwas nach unten klettern und wählte natürlich den kürzeren Weg. Dabei kam ich mit dem einen Fuß ins Rutschen, verhedderte mich mit dem anderen in einem Strauch und plumpste vornüber

Noch im Fallen rief ich Gerd zu, dass nix passiert ist und hoffte, dass dies auch so sein wird. Und ich hatte Glück, denn ich landete in einem Strauch. Bis auf ein paar (teils tiefe und blutige) Kratzer von den Ästen und einem dreckigen Hosenbein war nix passiert.

Auf der Rückfahrt sammelten wir Berry wieder ein und fuhren nach Stovepipe Wells, weil ich noch im Souvenirshop rumstöbern wollte. Dort angekommen, war es kuschelig warm, sehr angenehme 96°F Aber da geht bestimmt noch was, denn ich hatte das Death Valley auch schon deutlich wärmer erlebt. Ich liebe diese trockene Hitze : Es ist zwar wunderbar warm, aber am Körper ist kein Tropfen Schweiß, denn es verdunstet alles sofort.

Kurz nach 16 Uhr machten wir uns dann auf den Weg nach Lone Pine. Auf der Fahrt aus dem Death Valley hinaus sah man in der Gegenrichtung immer wieder Touristen am Straßenrand stehen und fotografieren, weil sie ganz fasziniert von den Aussichten waren. An genau diesen Stellen bin ich auch schon gestanden, genauso fasziniert und begeistert. Und heute grinste ich innerlich, denn ich wusste ja, was noch kommt, dass es noch eine Steigerung gibt und noch eine und noch eine

Gegen 17.40 Uhr erreichten wir Lone Pine und fuhren zum Mt. Whitney Motel, wo wir uns Zimmer reserviert hatten. Das Motel machte einen netten Eindruck, unsere Zimmer lagen jedoch zur Seitenstraße hin und ein Truck, der diese Stelle zum Wenden nutzte, entlockte uns skeptische Blicke. Das könnte also ne recht unruhige Nacht werden. Naja, wir würden sehen.

Wir schafften nur fix unseren Krempel aufs Zimmer und liefen dann gleich das kurze Stück bis zum Totem Pole Cafe, wo wir uns auf der Terrasse ein Ribeye Steak und ein Miller schmecken ließen

Zurück im Motel machten wir es uns mit einem Bier vor dem Zimmer gemütlich. Gerd kümmerte sich um sein Netbook und installierte die wichtigsten Programme, ich tippte meine Notizen. Kurz nach 22 Uhr gingen wir dann in unsere Zimmer, denn es war doch recht frisch geworden. Unter einer heißen Dusche wärmte ich mich auf und schaute noch kurz im Forum vorbei. Es war schon wieder fast 24 Uhr, als ich das Licht ausmachte.

Die Karte wurde mit TopoUSA von www.delorme.com erstellt.

Gefahrene Meilen: 219

;arr: Info-Seite: Ghost Town Ballarat